03.03.2018

Weginspiration: Teilzeit als Ärztin im Spital

Nun sind auch schon drei Monate vergangen seit meinem Wiedereinstieg. Nachdem Bettina den Anfang gemacht hat, ihre Erfahrungen als Ärztin in Teilzeit zu teilen (hier der Link), möchte auch ich berichten.

Falls du auch Teilzeit als Ärztin arbeitest, würde ich mich freuen, deine Arbeitstelle und dein Weg, Beruf und Familie zu vereinbaren, hier auf dem Blog vorstellen zu dürfen. 

Assistenzärztin Innere Medizin Kanton BS

Steckbrief:
  • 50%- Stelle mit Stellenpartnerin. Zu Beginn während drei Monaten jedoch 100% zur Einarbeitung. Während meinem Mutterschafts- und unbezahlten Urlaub war es jedoch für meine Stellenpartnerin auch möglich, ohne mich 50% zu arbeiten. Auch ich konnte meinen Vertrag um mehr als ein halbes Jahr mit 50% verlängern - auch wieder ohne Stellenpartnerin. 
  • die Stelle war nicht als Teilzeit ausgeschrieben, sondern nur als 100% Stelle. Für die Stellenvergabe musste ich selber eine Stellenpartnerin suchen. Es gab aber auch eine Assistenzarztkollegin, die nach ein paar Monaten Vollzeit eine 50%- Stelle gewünscht und auch erhalten hat.
  • mit Stellenpartnerin ist man - wie auch die anderen Assistenzärzte - ganz normal für eine Station verantwortlich. Meine Stellenpartnerin berichtete jedoch, dass sie während der Zeit ohne mich als Partnerin oft als Springerin eingesetzt wurde, ohne eigene fixe Station. Das ist auf die Dauer weniger befriedigend.
  • ungefähr 3-4x pro Jahr eine Woche Nachtdienst (danach jeweils eine Woche Kompensation) und 3-4x pro Jahr ein Wochenenddienst (dafür drei Tage Kompensation an Werktagen). Durch das Stillen habe ich bis Ende Februar jedoch noch keine solcher Dienste übernommen (die jeweils 12 Stunden dauern).
  • 50 Stundenwoche konnten bislang gut eingehalten werden (momentan durch Stillzeit weniger als 50h). 
Typischer Arbeitstag

Arbeitsbeginn zwischen 7:30 und 8:30 fliessend, ausser wenn man Dienst hat. Dreimal pro Woche ist am Morgen Visite (einmal davon mit Oberarzt), an einem der anderen Tagen ist interdisziplinäres Assessment, ansonsten nur Kardex-  Visite. Ein weitere Fixpunkt ist der  Ärzte- Rapport am frühen Nachmittag. Ab und zu ist im Anschluss noch Weiterbildung (Vortrag von Ober- oder Assistenzärzten, Journal Club). Die übrigen Arbeiten (Patienteneintritte, Angehörigengespräche, zusätzliche Visiten, Untersuchungen, und natürlich viel Berichte schreiben und Dokumentation) kann man frei einteilen. Ca. 1-2mal pro Woche hat man Dienst, dh bleibt bis 20 Uhr, bis der Nachtarzt kommt.

Ich habe die Stelle direkt nach dem Staatsexamen bekommen und finde es auch die ideale Einstiegsstelle. Die Betreuung durch die Oberärzte ist sehr gut (im Normalfall kommen zwei Assistenzärzte auf einen Oberarzt). Es gibt wenige praktische Arbeiten, hauptsächlich Ultraschall und ABGA (aber auch das eher selten).


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